Die Finanzen der Stadt Füssen sowie die Situation für RadlerInnen und FußgängerInnen in Füssen waren die dominierenden Themen beim letzten Treffen der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) Füssen-Schwangau. Sorge bereitet den ASF-Frauen die Forderung des Landratsamtes Ostallgäu nach einem Konsolidierungskonzept: „Das war angesichts der immensen geplanten Ausgaben zu erwarten, aber gespart werden darf jetzt nicht verstärkt im sozialen Bereich“ fordern die SPD-Frauen. Bei der Verkehrsplanung müsse das Ziel ein gutes Miteinander aller Verkehrsteilnehmerinnen sein. Dabei kann es nicht nur um Autos und intelligente Ampeln gehen. Radfahrern und Fußgängern müsse die gleiche Aufmerksamkeit gelten.
Laut dem Bericht im Füssener Blatt vom 11. August: „Wo wird die Stadt sparen“ wird das Landratsamt den Haushalt nicht mehr ohne Konsolidierungskonzept genehmigen. „Diese Lage ist mehr als ernst“ stellen die ASF-Frauen fest, aber auf keinen Fall dürfen jetzt soziale Einrichtungen und Bildungsangebote an erster Stelle leiden. „Gerade weil die Menschen wegen der Corona-Einschränkungen bei Bildungsangeboten wie in den Familienstützpunkten, in Volkshochschulen und öffentlichen Bibliotheken und auch in Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen enorme Einschränkungen hinnehmen mussten, brauchen wir dringend gute und vielfältige Bildungs- und Hilfsangebote“ unterstreicht ASF-Vorsitzende Brigitte Protschka.
Als schlechte Option, zu Geld zu kommen, betrachtet die ASF den diskutierten Verkauf des Alten Landratsamtes. Das sei eine Immobilie in bester Lage. Mit dem darin befindlichen Ärztehaus gehe es zudem um eine wichtige Einrichtung im Sinne der Gesundheitsversorgung für die Füssener BürgerInnen. Das sollte doch mindestens soviel Wert sein wie ein neuer Radweg in Hopfen, für den 2,8 Mio zu Buche schlagen. Auch wenn bisher wohl schon 1,4 Millionen Euro investiert worden sind und weitere 700.000 fällig sein könnten, sind das erst 2,1 Millionen – eine halbe Million weniger als der Radweg kostet, empören sich die ASF-Frauen. Zudem amortisiere sich eine Mietimmobilie ganz im Gegensatz zu einem Radweg, mit dem man keine Einnahmen generiere.
Was die Verkehrsplanung betrifft, könne man regelmäßig in der Zeitung lesen, was in Füssen abgeht. Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger geraten zunehmend aneinander. Zuletzt sei die Diskussion vor allem bezüglich des Lechuferwegs entflammt. „Obwohl sicher die meisten RadlerInnen rücksichtsvoll fahren, gibt es dort immer wieder Ärger zwischen FußgängerInnen und RadfahrerInnen. „Zu Fuß mit kleinen Kindern ist es mittlerweile richtig gefährlich dort zu laufen“ bestätigt stellvertretende ASF-Vorsitzende Claudia Schreiner als Mutter dreier Kinder die Situation.
Die ASF Frauen regen deswegen an, eine durchgehende Fahrradstraße durch das Weidach zu schaffen. Ziel müsste sein, in Ergänzung zu dem bereits geplanten Fahrradweg direkt vom Lechuferweg ab Höhe des Lechwehres am Skaterplatz vorbei durchs Weidach bis hinauf in die Einmündung auf die B16 am Friedhof zu gelangen. Auch mit Blick auf die neue Kita sei das sinnvoll, weil zu erwarten sei, dass Eltern ihre Kinder zunehmend mit dem Fahrrad in die Kita bringen. Die ASF-Frauen werden die SPD-Fraktion beauftragen, einen entsprechenden Antrag im Stadtrat einzubringen.