Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen

Kinderbetreuung

Eine intensive Diskussion entwickelte sich bereits zum Thema Kinderbetreuungsmöglichkeiten in Füssen und Schwangau. Trotz dem Aus- bzw. Neubau von Einrichtungen könne das Angebot insbesondere in Schwangau die Nachfrage nicht erfüllen. Dort sei immer noch nicht allen Eltern möglich, einen Krippen- bzw. Kindergartenplatz zu erhalten. „Es ist zu einfach zu sagen, die Frauen sollen zuhause bleiben, solange die Kinder klein sind“ kritisierte Sandunika Weerakoon. Gerade Frauen arbeiten häufig in systemrelevanten Berufen, wie uns eben die Corona-Krise gezeigt hat. „Insbesondere auf Krankenschwestern, Pflegkräfte oder Pädagoginnen können wir nicht verzichten, deshalb brauchen wir ausreichende und verlässliche Betreuungsangebote“ forderte sie. Und selbst, wer sein Kind ohne berufliches Engagement in Betreuung gäbe, sei noch lange keine Rabenmutter: „Kindertagesstätten sind Bildungseinrichtungen und wenn die Betreuungsqualität stimmt, profitieren die Kinder von einem Besuch“, ergänzte Ilona Deckwerth.

Weiter wurde über die unterschiedlichen Betreuungsangebote wie Mittagsbetreuung, verlängerte Mittagsbetreuung, offene und gebundene Ganztagsschule und Kinderhort diskuteirt. „Das ist ein Flickenteppich von Angeboten, über den sich die Eltern zunächst intensiv informieren müssen“ berichtete Claudia Schreiner. Ob und welchen Platz man dann bekomme sei dann trotzdem eine Glückssache, denn die Nachfrage sei groß. Hannelore Semmlin-Leix betonte, wie wichtig eine hohe Betreuungsqualität sei. Wer seine Kinder in Betreuung gebe, müsse sich darauf verlassen können, dass sie dort in guten Händen sind und die Rahmenbedingungen passen. Neben ausreichend qualifiziertem Personal bräuchte es auch immer geeignete Räumlichkeiten.

Vorsitzende Brigitte Protschka bedauerte zusammenfassend, dass es nach vielen Jahren immer noch die gleichen Probleme seien, die Eltern beschäftigen. Allerdings müsse man sich freuen und anerkennen, dass in Füssen der Bau der AWO-Kindertagestätte im Weidach endlich vorangehe und dass der Schwangauer Gemeinderat die Voraussetzungen für eine weitere Krippengruppe schaffen möchte.

Aufpassen müsse man, dass ein bis 2025 von der Bundesregierung geplanter Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder nicht auf Kosten der Kinderhorte gehe. Denn gerade dort sei die Betreuungsqualität hoch und das Angebot für die Kinder hervorragend. Das wünschen sich alle Eltern, die ihre Kinder in Betreuung geben. Die ASF-Frauen nehmen sich deswegen vor, den Füssener Kinderhort zu besuchen, der auch als „Mensa“ von der Füssener Grundschule genutzt wird und deshalb eine wichtige Einrichtung ist. Die ASF-Frauen werden in jedem Fall an diesen Themen dran bleiben und ein offenes Ohr für die Anliegen von Eltern haben.