Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen

Pressemitteilung zu „Ein Parkplatz an höchst sensibler Stelle“ vom 4. Mai 2021

In keiner Weise nachvollziehbar ist für die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) in Füssen die Entscheidung des Stadtrats, für einen Parkplatz an einem der schönsten Flecken in der Füssener Region, auf einer Niedermoortorfwiese im Landschaftsschutzgebiet den Flächennutzungsplan zu ändern und einen Bebauungsplan aufzustellen. Wie die AZ berichtete, sollen am östlichen Ortseingang von Hopfen 4.000 Quadratmeter für einen Parkplatz genutzt werden. Nur vorübergehend, bis eine endgültige Lösung machbar ist. Und nur mit einem „kleinen“ Lärmschutzwall, damit die Anwohner nicht gestört werden. Aus Sicht der ASF sprechen mehrere Punkte absolut gegen diese Planungen. Dabei geht es bei weitem nicht nur um ein romantisches Ortsbild und darum, so schonend wie möglich mit der Landschaft umzugehen. Vielmehr besteht hier wieder – wie von der ASF bereits beim Thema Parksituation am neuen Norma angemahnt – die Gefahr einer Flächenversiegelung, selbst wenn der Parkplatz in 2026 auf einer anderen Fläche dauerhaft erstellt würde. „Weil eine versprochene Renaturierung gar nicht möglich ist, wie der Bund Naturschutz bereits dargelegt hat, würde das sogar doppelten Schaden bedeuten“ ärgert sich stv. ASF-Vorsitzende Claudia Schreiner. Ob das überhaupt passieren würde sei zudem mehr als fraglich, denn „bekanntlich hält oftmals nichts länger als ein Provisorium, gibt Hannelore Semmlin-Leix zu bedenken. „Vor dem Hintergrund der immensen Kosten von 178 Millionen allein für das Bauprogramm der Stadt Füssen in den nächsten Jahren darf man bezweifeln, ob es im Jahr 2026 überhaupt noch einen kleinen Spielraum für eine nachrangige freiwillige Investition wie die Umverlegung eines Parkplatzes gibt“ fragt sie sich. ASF-Vorsitzende Brigitte Protschka fügt hinzu, dass es wie schon oft um ein Bauvorhaben in einem Landschaftsschutzgebiet gehen würde. Sie erinnert daran, dass in jüngster Vergangenheit mehrfach klargestellt wurde, dass dies künftig nicht mehr möglich sei. Die ASF wiederholt deswegen ihre alte Forderung, dass die einzig vernünftige Maßnahme eine Verringerung des Verkehrs wäre. Ein Bus-Shuttel-Service, der in Dauerschleife viertel- oder halbstündlich – ohne groß komplizierten Fahrplan – vom Musical-Parkplatz und der Innenstadt aus nach Hopfen fahren würde, wäre ein Pflichtversuch, bevor erneut Natur zerstört wird. Wenn der Ausbau des Radweges nur zum Preis eines weiteren Parkplatzes im Landschaftsschutzgebiet möglich ist, sollte man es lieber ganz lassen. Eine Unfallgefahr in einer Tempo 30-Zone wie in Hopfen sei doch wohl eher gering, vermuten die ASF-Frauen und zweifeln dieses Argument stark an.