Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen

Pressemitteilung zu „Grünes Licht für Norma und weitere Märkte“ vom 27.02.2021

Aktuell geht es der ASF (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen) um den zunehmenden Flächenverbrauch in Füssen. Ein Beispiel ist die Aufstellung des Bebauungsplanes W40, der im Stadtrat mehrheitlich beschlossen wurde und Norma und weiteren Märkten erlaubt, beim Neubau ausschließlich oberirdische Parkplätze auszuweisen. Wenn es die SPD-Frauen auch freut, dass es wenigstens fünf Gegenstimmen gab, sind sie enttäuscht, dass ein doch relativ junges Stadtratsgremium den Belangen von Klima- und Umweltschutz so wenig Beachtung schenkt und nicht intensiver nach Alternativen gesucht hat. „Täglich lesen wir von Klimaerwärmung, Artensterben, Flächenfraß. Wir wissen, dass es nicht 5 vor 12, sondern schon 5 nach 12 ist. Wir wissen, dass der Erhalt unserer Lebensgrundlagen bedroht ist – und da lässt der Stadtrat die Gelegenheit aus, mit einer Parkgarage den Flächenverbrauch etwas einzudämmen und damit anzufangen, andere Weg zu gehen, Zukunft neu zu denken!“ so Claudia Schreiner, stellv. Vorsitzende der ASF. Dass Norma ein Parkhaus ablehnt, kann man aus rein wirtschaftlichen Gründen nachvollziehen. Nur, wann wollen wir endlich anfangen zu handeln für eine Welt, in der wir zukünftig leben wollen? Es wird künftig noch mehr auf die Abwägung zwischen wirtschaftlichen Interessen und den Bedürfnissen der Menschen und der Natur ankommen, heißt es weiter bei der ASF. Auch dass Kundinnen oberirdische Parkplätze vorziehen stimmt - aber „kundenorientiert“ denken heißt auch, an die zukünftige junge Generation zu denken. Wer in die Zukunft denkt, kann eben nicht mehr alle Privilegien erfüllen. Vielleicht gäbe es auch kreative Lösungen? Vielleicht wären auch Verkaufsräume im ersten Stock über einem Parkplatz denkbar? Die wären dann im Sommer schön schattig und im Winter schneefrei. Die ASF wünscht sich ausführlichere Diskussionen zum Thema Flächenfraß im Stadtrat. Das gilt auch bei der Planung weiterer Parkplätze vor den Toren Hopfens oder der – angeblich nur zeitlich beschränkten (manche Provisorien bleiben ja dann doch für immer) - Parkplatzerweiterung am Fußballplatz im Weidach, der auch noch ein Landschaftsschutzgebiet beträfe. Ziel darf nicht sein, einseitig für Autos zu denken, sondern alles daran zu setzen, dass Verkehr verringert wird. Lieber ÖPNV stärken und Shuttle-Busse einsetzen. Mobilität neu denken heißt hier die Devise. Es gibt gewichtige Gründe gegen eine weitere Flächenversiegelung durch neue Parkplätze. Allen voran Umweltverbände, aber auch Bundesregierung und Bayerische Staatsregierung streben mit verschiedensten Tipps, Maßnahmen, Programmen und Beschlüssen (z.B. im Newsletter 12/20 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt) zum Flächensparen an. Gefragt sind jetzt vorausschauende, mutige Politikerinnen und Politiker, die mit ihren Entscheidungen die Weichen für eine gute Zukunft der Menschheit treffen. Wünschen würden wir uns auch, dass sich die Grünen mehr für Umweltthemen einbringen, heißt es bei der ASF.